380kV-Ring sichert Stromversorgung mit Blick auf Energiewende

21.06.2022 - Für den Ringschluss der 380.000 Volt-Leitung verlegen die Wiener Netze in Simmering oberarmstarke Stromkabel: „Damit die Versorgungssicherheit auch in Zukunft bei 99,99% liegt“

„Die Wiener Netze sind die einzigen regionalen Netzbetreiber, die auch ein 380kV-Höchstspannungs-Kabelnetz unter der Erde betreiben“, betont Stadtrat Peter Hanke zur Verlegung einer weiteren 380kV-Leitung in Simmering. „Diese Leitung verlegen wir zusätzlich, damit wir auch in Zukunft eine hohe Versorgungssicherheit gewährleisten können: „Der Versorgungsring wird mit dem Freileitungsbau von Oberlaa nach Kledering und der Kabelverlegung weiter in die Simmeringer Haide geschlossen“, erklärt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida. „Die Statistik der E-Control bestätigt jedes Jahr aufs Neue: Die Versorgungssicherheit Wiens liegt über dem österreichischen Durchschnitt.“

Versorgungssicherheit: Die Wiener Netze glänzen mit überdurchschnittlichen Kennzahlen

„Die Stromversorgung in Wien ist eine der sichersten der Welt. Das ist eine gute Voraussetzung für die Energiewende und einer der vielen Puzzlesteine, die Wien zu einer lebenswerten Stadt machen“, betont Stadtrat Peter Hanke. Die aktuellen Zahlen zum Thema Versorgungssicherheit belegen, dass Kund*innen der Wiener Netze pro Jahr statistisch gesehen nur unter 18 Minuten von einer Stromstörung betroffen waren. Das ist wieder eine halbe Minute besser als im Vorjahr und international ein Spitzenwert. Die unabhängige Regulierungsbehörde E-Control prüft die jährlichen Ausfallzeiten der einzelnen österreichischen Stromnetze. Der aktuell veröffentlichte Vergleichswert (ASIDI) für das Jahr 2021 in ganz Österreich beträgt über 26 Minuten (Ausfall- und Störungsstatistik (e-control.at).

Wiener Stromnetz mit doppeltem Boden

Das Geheimnis der sicheren Stromversorgung in Wien ist die Tatsache, dass jede Netzkomponente und jedes Kabel im Fall einer Störung einen Ersatz haben, der einspringt. Diese technische Eigenheit ist auch unter dem technischen Begriff „n-1“ („N minus eins“) bekannt. Sie sorgt dafür, dass beispielsweise bei Ausfall einer Leitung die Kundenanlagen durch Umschaltungen über ein anderes System versorgt werden können. Deshalb sind die Ausfallzeiten in Wien so derartig kurz. Das Schließen des 380kV-Ringes erhöht diese Sicherheit noch einmal. 

Verlegung der 380kV-Leitung für den Ringschluss hat begonnen

Das erste Teilstück vom Umspannwerk Wien-Südost Richtung Norden ist bereits fertig und als Freileitung ausgeführt. Auf 3,6 Kilometer Länge werden die Leitungen über 14 Strommasten geführt. Im zweiten 4,5 Kilometer langen Teilstück werden jetzt rund 13,5 Kilometer Erdkabel vom Ende der Freileitung in der Nähe des Zentralfriedhofs bis zum Umspannwerk Simmering verlegt. Von riesigen Kabeltrommeln mit einem Durchmesser von 4,3 Meter werden die oberarmstarken Erdkabel mit einem Durchmesser von 16 Zentimeter abgerollt und in die vorbereiteten Künetten verlegt. Insgesamt werden in 6 Bauabschnitten 600 Tonnen (Ein Meter wiegt 45 Kilogramm) Kabel eingebracht und mit 15 Muffen verbunden. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 vorgesehen. 

Mit einer Gesamtinvestition von 46 Millionen Euro in die Verbindung von der südlichen Stadtgrenze nach Simmering wird die Stromversorgung Wiens auch für zukünftige Anforderungen abgesichert.
 

Pressefotos unter diesem Link: CELUM_Content_Hub (wienerstadtwerke.at)
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